Die Nachrichten über die Kirche zu Cospeda gehen zurück bis ins Jahr 1348. Damals wurde die zuvor noch selbständige Pfarrei an das Michaeliskloster Jena angeschlossen und vom Kloster aus mit einem Messpriester versorgt. Seitdem sind die für diese Kirche zuständigen Pfarrer namentlich bekannt.
Das etwas abseits des Dorfes gelegene Gotteshaus hat eine wechselvolle Geschichte:
Einige Ausstattungsgegenstände sind jedoch älter, wie z.B. die Glocke aus dem 15. Jahrhundert und die Kanzel von 1688.
Die Orgel wurde 1906 von Johann Eifler, Stadtilm, erbaut und verfügt über 10 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedale. Sie ist zur Zeit nicht spielbar.
Die bunten Fenster der Kirche wurden 1898 und 1905 von Cospedaer Familien gestiftet. Sie zeigen die Apostel Petrus, Paulus und Johannes, sowie direkt hinter dem Altar den segnenden Christus.
Der bauliche Zustand der Kirche weist derzeit verschiedene Mängel auf. Seit einigen Jahren bemüht sich die immer größer werdende Kirchgemeinde um die Sanierung und den Erhalt der Kirche.
2004 gründete sich ein Freundeskreis Kirche Cospeda, der sich dem Kirchbauverein Jena angeschlossen hat.
2006 wurden im Zuge der Renovierungsarbeiten auch archäologische Forschungen angestellt. Dabei konnte man feststellen, dass vor dem heutigen Bau bereits im Hochmittelalter eine kleine Saalkirche mit Apsis in Cospeda gestanden hat.
Erwähnenswert ist auch noch eine Population von kleinen Hufeisennasen, einer Fledermausart, die in weiten Teilen Mitteleuropas schon ausgestorben ist. Die Kirche in Cospeda ist die Wochenstube von fast 30 Tieren.
Seit Dezember 2004 existiert eine interessierte und engagierte Gruppe bestehend aus Einwohnern des Dorfes Cospeda, die sich um sich um die Erhaltung und Sanierung der Kirche bemüht.
Die Mitglieder des Freundeskreises beraten über die erforderlichen Maßnahmen, werben Spenden ein und sind selbst mit Hacke, Schaufel und Pinsel vor Ort in der Kirche aktiv.
In den vergangenen Jahren konnte sehr viel erreicht werden, wir laden Sie ein, sich das Ergebnis selbst einmal anzusehen! Oder besuchen Sie die Musikalischen Andachten, die monatlich stattfinden oder eines der Konzerte, die wir im Sommerhalbjahr anbieten!
Folgende Arbeiten konnten realisiert werden:
Für diese Arbeiten sind seit 2004 Kosten in Höhe von ungefähr 80.000.- Euro angefallen, Mitglieder des Freundeskreises und weitere Helfer haben viele freiwillige Arbeitsstunden geleistet.
Der Freundeskreis Kirche Cospeda wurde von Bewohnern des Dorfes mit Sach- und Geldspenden und aktiver Hilfe unterstützt. Der JenaerKirchbauverein, mit dem wir eng zusammenarbeiten, hat großzügig mit Finanzmitteln zur Realisierung der Vorhaben beigetragen. Weitere Zuwendungen haben wir von verschiedenen Institutionen und Betrieben bekommen.
Allen, die uns durch Rat und Tat sowie durch Spenden geholfen haben, sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt.
Ende 2011 haben Vertreter des Denkmalamts Erfurt und des Kreiskirchenamts Gera sowie Orgelsachverständige empfohlen, die Orgel der Kirche Cospeda zu restaurieren. Es handelt sich dabei um ein wertvolles Instrument, das 1906 von der Firma Eifert (Stadtilm) gebaut worden ist. Als im ersten Weltkrieg alle Zinnpfeifen abgeliefert werden mußten und durch Pfeifen aus gewalztem Zink ersetzt wurden, hat die Qualität der Orgel sehr gelitten. Ihr Zustand verschlechterte sich im Laufe der Jahrzehnte bis zur Unspielbarkeit, und seit Hersbst 2009 ist die Orgel bis auf das Grundgerüst des Gehäuses komplett eingelagert. Als Voraussetzung für die Restaurierung ist bereits 2010 vom Freundeskreis der Kirche Cospeda der Fußboden der Orgelempore neu gedielt worden. Die Bretter hierfür und auch für die erste Empore hat freundlicherweise Herr Rödiger aus Cospeda gespendet, wofür ihm hier nochmals herzlich gedankt sei. Als weitere Vorarbeit ist zu erwähnen, daß Herr Matz, Restaurator aus Weimar, der bereits die Kanzel farblich gestaltet und bei der Innenraumrestaurierung maßgeblich mitgewirkt hat, ein Konzept zur farblichen Neugestaltung entwickelt hat.
Die eigentlichen Arbeiten begannen 2013, und im Oktober 2015 konnten wir die Restaurierung der Orgel abschließen. Von den Gesamtkosten von 73.300 Euro wurden gut 27% von der Gemeinde aufgebracht. Wesentlich Anteile der Kosten kommen vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, dem Orgelfond der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, der Stiftung Orgelklang, der Kulturstiftung Hessen-Thüringen, den Lottomitteln, dem Kirchbauverein Jena, der Sparkassenstiftung Jena, den Stadtwerken Jena-Pößneck und dem Rotary-Club Jena. Wir danken allen Großstiftern und den ungenannten privaten Spendern.
Die Restaurierungsarbeiten übernahm die Orgelbaufirma Schönefeld, der Nachfolgerin des Erbauers Eifert Stadtilm.
Otto Wolf
Im Turm befanden sich ursprünglich drei Glocken, zwei mussten im ersten Weltkrieg eingeschmolzen werden. Die Mittlere von 1450 ist bis heute erhalten geblieben. Sie wurde bis jetzt von Hand geläutet. Der Freundeskreis bemühte sich um die Anschaffung einer zweiten Glocke. Es wurde ein Gutachten vom Glockensachverständigen der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland eingeholt, es wurde der Schutt über dem Kreuzgewölbe, d.h. unter der Glockenstube beräumt (5 m³), und der Fußboden der Glockenstube wurde neu gedielt. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass wir uns um den geplanten öffentlichen Schauguss einer Glocke anlässlich des Thüringentages in Apolda bewerben konnten.
Am 10.06.2017 erfolgte das beeindruckende Schaugießen durch den Glockengießer Willing aus Gräfenhain.
Die Glocke wurde zum 500. Reformationsjubiläum geschmückt durch das Dorf gefahren, um sie dann nach einem Festgottesdienst feierlich auf dem Turm hochzuziehen. Zuvor durfte jeder Gottesdienstteilnehmer mit einem Gummihammer die Glocke anschlagen.
Die Glocke wird mit einem Läutewerk zusammen mit der alten Glocke funkuhrgesteuert geläutet.
Auf der neuen Glocke steht die Inschrift VERLEIH UNS FRIEDEN GNÄDIGLICH HERR GOTT IN UNSEREN ZEITEN, auf der Rückseite steht ein Hinweise auf die 1917 zerschlagenen Glocken.
Bilder: Wolfang Biewald
Wie bereits seit längerem zu sehen war, gehen die umfangreichen Renovierungsarbeiten in der Kirche zügig voran. Diese Projekte wurden mit Lottomitteln, Geldern des Nothilfefonds der Landeskirche und mit Hilfe des Kirchbauverein Jenas e. V. finanziert.
Nachdem bereits 3 Fenster renoviert sind und die Außenarbeiten zur Trockenlegung mit vielen freiwilligen Helfern stattgefunden haben, wurden die Arbeiten im Innenbereich zur Erneuerung des Fußbodens und der Elektrik in Angriff genommen.
Die Fundamentreste von Schalenmauerwerk im Ostteil lassen auf einen Vorgängerbau der Kirche aus dem 12. bis 13. Jahrhundert schließen, der nur geringfügig vom heutigen Bau abweicht. Da es kaum datierendes Material gibt, kann die Einschätzung nur grob vorgenommen werden. Ursprünglich gab es eine kleine Saalkirche mit einer kleinen Apsis, die in zwei Phasen erweitert wurde. Davon zeugen Fundamente des Chores und ein eingestürztes Tonnengewölbe. Die Erweiterungen waren vermutlich nach den veränderten Bedürfnissen der Gemeinde vorgenommen worden.
Zwischen dem heutigen Altar und der Wand fand man ebenfalls Kochen von vier Kinderbestattungen, die nach Freilegung und Kartierung wieder mit Sand abgedeckt und im Boden erhalten werden. Dieser Teil der Kirche lag im Hochmittelalter außerhalb der heutigen Kirchenmauer.
Nach der Wegnahme der Fliesen wurde das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar von Pastorin Dr. Hartung informiert und konnte auch gleich mit den Freilegungen beginnen. Praktikanten der Uni Jena und mehrere Zivildienstleistende haben unter Leitung von Dr. Tim Schüler mit den Untersuchungen begonnen.
Zuerst wurde der Innenraum mit Metalldetektoren nach Münzen abgesucht. Dabei kamen in zwei übereinander liegenden Fußböden 16 Münzen zum Vorschein, die sich über den Zeithorizont von 1700 bis heute einordnen lassen.
Im Südteil der Kirche lagen die in Lehm gesetzten Fundamente dicht an der Oberfläche. Dort wurden auch die Knochen von 4 Kinderbestattungen herausgenommen und zur Sicherstellung in die Anthropologie Jena gebracht.
Die Bestattungen, die man nur etwa 10 cm unter dem Fußboden der Nordwestseite gefunden hat, wurden wieder aufgefüllt.
Außerdem kamen noch Stuckreste mit Bemalungsspuren zum Vorschein. Leider sind die Bruchstücke zu klein, um Szenen rekonstruieren zu können, so dass auf das von Kirchmeister Friedrich Bürglen erstellte Konzept zurückgreifen wird.
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